Stalin und das sowjetische "Rüstungswunder" | Doku HD |ARTE

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Published 2024-06-13
Unmittelbar nach Beginn des deutschen Überfalls 1941 entschied der sowjetische Machthaber Stalin, kriegswichtige Industriebetriebe weit weg von der Front ins Landesinnere zu verlagern. Fabriken wurden komplett demontiert, auf Züge verladen und dort wiederaufgebaut, wo sie für die Wehrmacht nicht erreichbar waren, auch nicht für die deutsche Luftwaffe: ein kriegsentscheidender Vorteil.

Am 22. Juni 1941 überfallen deutsche Truppen die Sowjetunion. Der Angriff mit dem Decknamen „Unternehmen Barbarossa“ gilt bis heute mit drei Millionen Soldaten als größte Militäroperation der Geschichte. Der Blitzkrieg ist kompromisslos und brutal; in wenigen Wochen wird der Westen des Riesenreichs überrannt. Diktator Stalin beschließt, die gesamte Rüstungsindustrie umzusiedeln, um sie vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen, außerhalb der Reichweite der Wehrmacht.
Ganze Flugzeug-, Panzer-, Geschütz- und Stahlwerke werden Stück für Stück abgebaut, die Maschinen auf unzählige Eisenbahnwaggons verladen - ein in dieser Dimension beispielloser Vorgang. Innerhalb weniger Monate nehmen die Betriebe fernab des Geschützdonners die Produktion wieder auf.
Ein Kraftakt, der in der Geschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg wenig Beachtung findet, zumal diese Schlacht nicht von heldenhaften Soldaten, sondern von einfachen Leuten geschlagen wird: Zivilisten, darunter viele Frauen, Jugendliche und sogar Kinder, kämpfen in den Fabriken bis zum Sieg über Hitler-Deutschland.
Die Massenproduktion von Panzern und Flugzeugen führte letztlich zu einem  kriegsentscheidenden Vorteil für die Rote Armee, deren logistischer Wucht die Wehrmacht spätestens seit der Niederlage von Stalingrad kaum noch etwas entgegensetzen konnte.

Dokumentarfilm von Gil Rabier (F 2022, 88 Min)


#stalin #udssr #rüstungswunder
Video verfügbar bis zum 13/01/2025

Link zur Mediathek: www.arte.tv/de/videos/112223-000-A/stalin-und-das-…

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All Comments (21)
  • @artede
    Wie wichtig findet ihr es, dass solche weniger bekannten Aspekte des Zweiten Weltkriegs in der Geschichtsschreibung berücksichtigt werden?
  • @MrTurborzr
    Mein Urgroßvater hatte in der Wolgadeutschen Republik zwei Mühlen und einen Kaufladen, nur weil er es freiwillig abgab, wurde er und die Familie vor Deportation und Erschießung verschont , was sie jedoch 1941 nicht mehr vor der Deportation nach Sibirien retten konnte. So bin ich 1985 in Sibirien, in der ewigen Verbannung meiner Vorfahren, geboren.
  • @SuperSenfei
    Ich finde das sind die eigentlich interessanten Themen. Für den D-Day oder Stalingrad gibt es Berge an Dokumentationen. Der Aufbau der Sowjetischen Industrie wäre generell ein interessantes Thema.
  • @yuungrobin
    18:00 Die Luftlinie von Estland nach Odessa beträgt etwa 1300 km, weiß nicht wie sinnvoll es ist, da von "fast 1000km" zu sprechen. Bei 20:05 wird gesagt, dass Nischni Tagil etwa 500km von Leningrad entfernt ist, in echt sind es halt einfach 1700km. Auch bei 46:11 wurde ein Fehler gemacht, Rostow am Don liegt an der Mündung des Dons am Asowschen Meer, auf der Karte ist es mehrere Hundert Kilometer von seiner echten Position entfernt. Wie wurde hier recherchiert?
  • @RicoPuerto
    Funfact: der gemeine Ivannormalverbraucher lebt 2024 genauso wie seine Vorfahren 1941.😂
  • @TheTarget1980
    46.17 Rostov am Don auf der Karte mal eben ca. 200km östlich nach Wolgodonsk verlegt.
  • @II-ge9mq
    Min 39:38: Auf dem Plakat steht: "Mein Vater ist ein Held. Und Du?" Leider nicht die Einzige schlechte/falsche Übersetzung...
  • @Tobi-xs5zy
    Super, das Thema interessiert mich schon ein ganze Weile! Toll eine Doku von euch darüber zu sehen. Danke!❤
  • @61majaro
    sehr gute informative Dokumentation... ein starker Film, aus einem Blickwinkel, denn ich so bisher noch nie gehört oder gesehen habe ... Vielen Dank 💪👍
  • @Kahsimiah
    You don't have any idea how much this helps me wind down after work... thank you, thank you, thank you!!
  • @bigdaddynikita
    Im Großen und Ganzen recht simple Doku. Es fehlen einige wichtige Informationen um das Thema komplett zu verstehen. Man hätte daraus eine mehrteilige Doku-Reihe machen müssen um die schweren inhaltlichen Lücken/Fehler in dieser Doku zu vermeiden. Beispiele für Lücken sind hierbei : — Kein Wort über die ,,Shadow Evacuations‘‘ ab 1940. Denn die Evakuierungen begannen lange vor dem Unternehmen Barbarossa. Wenn auch inoffiziell und unter größter Geheimhaltung. — Kein Wort über das sowjetische Programm für den Neubau von Fabriken im Ural und in Sibirien. Bis Kriegsende wurden über 2000 Fabriken neu gebaut. Mehr als eine Fabrik wurde täglich neu eröffnet. — Kein Wort darüber, dass Stalin‘s Rüstungswunder eigentlich ein amerikanisches Rüstungswunder war. Ohne die massive Lieferung von amerikanischen Industrie-Anlagen in die UDSSR hätte die sowjetische Rüstungsindustrie niemals die deutsche Rüstungsindustrie überflügeln können.
  • Was für eine katastrophalen Zeit und RIP alle Soldaten 🙄🙄🙄🙏🙏🙏❤️
  • @ENH72
    Zitat Stalin im Winter 1943 in Teheran: "Ohne die Hilfe der Alliierten, wären wir verloren gewesen".
  • Man sollte die Experten, die man sprechen lässt, nicht derart frei übersetzen. Das ist ehrlich gesagt schon gruselig.
  • Das Thema ist interessant, aber nicht sauber recherchiert. Was ist los ARTE?
  • @haggi4858
    Erklärt warum die Fabriken in Ostdeutschland so schnell abgebaut und als Teil der Reperationskosten in die Sowjetunion geschafft werden konnten.