Ein Tag im Leben eines LKW-Fahrers: Hinter den Kulissen der Trucker-Welt

Published 2023-09-28
„Der Beruf wird teilweise unterschätzt, nach dem Motto ‚Du fährst ja bloß.‘“ (Andreas Selleng, ist seit seinem 18. Lebensjahr LKW-Fahrer)

Andreas liebt es, zu fahren und beschäftigt sich auch in seiner Freizeit noch mit Traktoren in seinem Schlepperverein. Auch die Entscheidung, überhaupt in diesem Beruf einzusteigen hat er aus einer kindlichen Begeisterung heraus gefällt. Denn bereits sein Vater war LKW-Fahrer und der junge Andreas turnte wochenends gerne in den großen Gefährten herum.

Gleichzeitig wirkt Andreas nach 35 Jahren im Beruf auch etwas zwiegespalten. Denn das Truckerleben hat seine Schattenseiten. Arbeitstage mit bis zu 15 Stunden sind keine Ausnahme. Das Leben spielt sich auf der Autobahn ab. Während die meisten Angestellten abends zu ihrer Familie zurückkehren, übernachtet Andreas auf Raststätten und Autohöfen. Das gibt ihm zwar ein gewisses Freiheitsgefühl und er kommt viel rum im Land, aber es bedeutet auch, dass er seine Kinder nur am Wochenende aufwachsen sieht. „Du kommst manchmal Sonntagfrüh nach Hause und Montag haust du wieder ab. Was sagst du denn da?“

Dazu kommt, dass er bei einer Spedition in der Eifel arbeitet, aber in Cottbus lebt. Da er aber ohnehin permanent auf Deutschlands Autobahnen unterwegs ist und seine Routen oft so geplant werden, dass er zum Wochenende hin zuhause Halt machen kann, ist die Entfernung zum Arbeitgeber halb so schlimm.

Seine Kinder wollen den Beruf nicht weiterführen. Das kann Andreas gut nachvollziehen und würde ihnen auch davon abraten, in seine Fußstapfen zu treten. Obwohl er persönlich mit seinem Gehalt zufrieden ist und bei seiner Spedition auch nicht über ständigen Zeitstress klagt. Das Grundproblem bleibt: Der Beruf erfordert es, unter der Woche von der Familie getrennt zu sein.

Fakt ist, dass unser Land ohne LKW-Fahrer wie Andreas Selleng nicht funktionieren würde. Die Schiene kann aktuell nicht leisten, was der Güterverkehr auf der Straße tagtäglich transportiert. Dank Menschen, die bereit sind, ihr halbes Leben auf der Autobahn zu verbringen, haben wir volle Supermarktregale und vieles mehr.

Moderation, Schnitt: Julian Camargo
Kamera: Kai Zinßer

00:00 Intro
00:23 Room Tour
01:22 Kindheit und Beruf
02:27 Gerolsteiner Teil 1
03:59 Fahrt nach Medenbach
05:40 Raststätte
06:26 Abendessen
08:19 Schlafen gehen
10:17 Morgens
11:06 PKW und LKW
11:56 Aldi und Getränkehandel
12:28 Rückfahrt und Mittagessen
13:35 Stapler-Ballett
14:22 Fazit
15:11 Verabschiedung

#doku #lkw #autobahn




Landesschau Rheinland-Pfalz-Kanal abonnieren unter: x.swr.de/s/lsyt

Willkommen auf dem YouTube-Kanal der Landesschau Rheinland-Pfalz.
Hier erwarten Sie Highlights unserer Sendung:
Porträts, Reportagen, Dokumentationen, Kunst, Kultur, Ratgeber!
Wir haben tägliche Updates auf dem Kanal. Abonnieren Sie uns, wenn Sie nichts verpassen wollen.

Mehr Landesschau:
Offizielle Homepage: www.swrfernsehen.de/landesschau-rp/
Facebook: www.facebook.com/landesschau

Mehr SWR Heimat:
Instagram: www.instagram.com/swrheimat
TikTok: www.tiktok.com/@swrheimat

All Comments (21)
  • @lazyprotato9486
    Ein extrem sympathischer Kerl. Wir sollten alle Respekt vor Menschen wie ihm haben, die den ganzen Tag auf der Autobahn verbringen, damit wir Abends was auf dem Teller haben. Danke :)
  • @monsterchannel24
    Ein wirklich sehr sympathischer Fahrer. Ich kann ihm nur zustimmen und bin heilfroh, dass ich ebenfalls seit fast 20 Jahren nicht mehr fahre.
  • @gennarocamper
    Ohne LKW Fahrer rollt unser Leben nicht und vieles steht still danke an alle Trucker für ihre Arbeit🏆
  • @simon_454
    Andreas, vielleicht ließt du das ja mal Abends in deiner Kabine 😊 Bist echt ein sympathischer und cooler Typ. Respekt und danke für deinen Job ❤👍👍👍
  • Andreas kommt sehr einfach gestrickt rüber, bodenständig und doch tut er mir fast ein wenig leid dass er fast die ganze Zeit alleine unterwegs ist und niemanden um sich hat. Ich glaube mit ihm könnte man gut und gern mal 1-2 Stunden quatschen! Er lebt wirklich für diesen wichtigen Beruf
  • @deeptoast
    Er hat einen der Fahrer Jobs die sehr begehrt sind. Immer von Werk zu Werk, selten mal direkte Kunden/Filialen und quasi nie Be- und Entladen. Rein ins Werk, Plane auf, laden lassen, Plane zu, weiter fahren. Stress so gut wie null. Bei den meisten anderen Kollegen sieht das leider nicht so aus.
  • Cooler Typ. Ruhig. Besonnen und voll sympathisch. Mehr Respekt für alle Trucker! Ohne Trucker wären unsere Kühlschränke leer...
  • @schwarzbunt3244
    Bisschen mehr Respekt und Ansehen für diesen Berufstand wäre angebracht. Ohne LKW funktioniert gar nichts!
  • @AzazelsWings
    Netter Kerl! Viele Menschen denken nicht dran wie alles in die Regale kommt. Danke !
  • @ChristianPINTY
    Eine der besten Dokumentation dieser Art. Könnte daran liegen weil mal nicht jemand im Off irgendeinen Mist redet. Perfekt wäre es gewesen wenn das Team zur Solidarität in einem Camper oder ähnliches auf dem Rasthof mitgestanden hätte.
  • @jorgmeyer2119
    Ich bin vor 30 Jahren gefahren. Das war noch etwas ursprünglicher. Wenn ich weg war war ich weg. Das Handy war gerade erst erfunden und lausig teuer. Ich habe abends immer mit einer Telefonkarte zuhause angerufen. Gefahren bin ich überwiegend nachts. Ein LKW hielt immer so etwa 4000 km die Woche ... Anfang der 90er bin ich ostwärts unterwegs gewesen. Die Funkantenne auf dem Rückspiegel war 3 cm höher als der Aufbau und war zum Decke abtasten unter Brücken. Auf Brücken war noch spannender wenn da jemand direkt davor ein 3,5 Tonnen Schild hingestellt hat. Aber schön langsam hat das mit 40 Tonnen immer geklappt. Es war ne schöne Zeit damals, wer vom Hof war war erstmal einfach weg. Kein Zeitdruck, kein Streß, kein GPS ...
  • @lipwiesi3411
    Danke für diese tolle Reportage und danke an alle LKW-Fahrer(-innen), die täglich für UNS unterwegs sind, damit wir konsumieren und (über)leben können. Die Wertschätzung dafür ist gesellschaftlich und politisch viel zu wenig, wichtig ist es deshalb, dem LKW-Fahrer durch Rücksicht und Verständnis im Straßenverkehr das auch zu zeigen. Und danke an den netten „Film-Star“ in dieser Doku, hoffentlich weiß Dein Chef, was er an Dir hat und zeigt Dir das auch. LG Stefan
  • @WerreSurfer
    Ich habe 42 Jahre LKW gefahren und bin jetzt in Rente. Ich war froh das es vorbei war. Als ich angefangen habe gab es kein Telefon und GPS. Zu dieser Zeit hat es noch Spaß gemacht. Die Zeiten sind lange vorbei. Respekt den LKW Fahren die alle jeden Tag für uns unterwegs sind, Danke dafür, ich weiß wie anstrengend es ist ❤😊
  • Das war ein echt realer Mann‼️ Kein Dummschwätzer wie sie sonst für solche Dokus herangezogen werden‼️ Nach 35 Jahren am Steuer, traue ich es mir zu sowas korrekte beurteilen zu können. Respekt Herr Kollege 👍.
  • @user-bn6kp2fp4k
    Wirklich. Absolute Hochachtung vor dieser Leistung tagtäglich über so viele Stunden Autobahn zu fahren.
  • @michaelschmale
    Sehr kompetenter Kollege! Alles Sachlich und objektiv geschildert! Super ausgestattetes Auto mit entsprechendem Auflieger💪. Schöne Reportage❤.
  • @zsiggi150
    Natürlich bin ich sehr sehr dankbar das es euch gibt. Danke für euren Einsatz. Bin 5 Jahre Fernverkehr gefahren und dann umgeschult. Bin jetzt Fachkraft für Intensiv und Anästhesie. Auch Stress aber bin abends zu Hause. Danke Andreas das es Fahrer wie dich gibt
  • Ich bin selbst im Fernverkehr. International unterwegs, mehrere Wochen am Stück. Andreas ist ein sehr sympathischer Fahrer, der es genau auf den Punkt bringt, ohne viel BlaBla. Jetzt stellt man sich das ganze nur noch vor, im Winter bei -20°C. Waschen und Zähne putzen, draußen am Lkw ......das sieht leider keiner. Schön auch,dass er es anspricht, mit der Situation, wenn man zum Arzt muss. Zahnarzt, usw....
  • @s.m.1833
    Dank an alle Fahrer. Super, dass ihr den Job macht. Wünsche euch frei Fahrt ohne Klimakleber.