Russland, Putin und wir Ostdeutsche - Eine Reportage mit Jessy Wellmer | 45 Min | NDR

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Published 2023-05-16
Der Film von Jessy Wellmer und Falko Korth liefert eine spannende Auseinandersetzung mit dem Russlandbild der Ostdeutschen.
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Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist vor allem für die Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, ein besonderes Thema. Was für viele im Westen die USA, war für viele im Osten die Sowjetunion: "der große Bruder". Doch der Überfall Russlands auf die Ukraine stellt alte Gewissheiten infrage und wirbelt Überzeugungen durcheinander. Er bricht politische Biografien, zieht sich wie ein Riss durch Lebensläufe, durch Familien und Freundeskreise.

Auch in der Familie von ARD Journalistin und Moderatorin Jessy Wellmer wird der Krieg intensiv diskutiert. Anlass für Wellmer und Co-Autor Falko Korth für eine Reise durch Ostdeutschland, um herauszufinden: Wie ticken die Ostdeutschen in Sachen Russland? Warum gibt es hier häufig eine größere Nähe gegenüber Russland als im Westen? Und was sagt das über Gräben aus, die in der deutschen Bevölkerung auch mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch existieren?

Die Doku war zuerst am 24.10.2022 im Ersten zu sehen.

#Russland #Ukrainekrieg #Ostdeutschland

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Unsere Kolleg*innen von #ndrfragt, dem Meinungsbarometer im Norden, haben sich im Februar mit dem Ukraine-Krieg beschäftigt und die Community dazu befragt: Hier die Ergebnisse: www.ndr.de/ndrfragt/Umfrage-Nur-Minderheit-glaubt-…

All Comments (21)
  • @NDRDoku
    Hallo zusammen, zu den Themen dieser Doku stehen sich manche Meinungen kontrovers, manchmal sogar unversöhnlich gegenüber, weil da auch so viele Emotionen mitspielen. Jessy Wellmer und uns geht es mit dem Film genau darum: den ganz unterschiedlichen Meinungen wertfrei Raum zu geben. Dazu gehört, die Meinungen anderer anzuhören und auszuhalten, auch wenn sie der eigenen widersprechen, aber auch, seine eigene Meinung äußern zu dürfen. Bitte kommentiert also möglichst fair und mit einem Mindestmaß an Respekt. Wir behalten uns wie immer vor, Beleidigungen, Verleumdungen, rassistische oder sexistische Äußerungen sowie Propaganda zu verbergen. Wer sachlich kommentiert, ist herzlich eingeladen, Fragen zu stellen und auch kritische Rückmeldung zur Doku zu geben. Alles Gute! Euer Team von 45 Min
  • @thomdin
    Schon allein alle Russen ,vor allem auch Kinder, für diesen Krieg verantwortlich zu machen ist eine Katastrophe.
  • @jorden8071
    Interessant, dass derlei Dokumentationen nach 30 Jahren Wiedervereinigung immer über den Osten gedreht werden müssen. Mich würde ja mal interessieren, warum die Sympathie des Westens für die USA immer noch so groß ist? Für mich als Person, die nach der Wende geboren wurde, völlig unverständlich.
  • @annak549
    Wer für ARD und ZDF arbeitet, muss schon eine gewisse Einstellung mitbringen.
  • Frag eine Frau nie nach ihrem Alter, einen Mann nie nach seinem Gehalt und den Bundeskanzler niemals, warum sich die Öl-Importe aus Indien verzwölffacht haben.
  • @t.m.5746
    Im Osten hat man u s gesagt der Russe ist dein Freund Im Weste sagt man uns jetzt der Amerikaner ist Dein Freund . Ich suche mir meine Freunde alleine aus
  • Ich teile auch ihre Meinung Herr Bartz. Ich habe nie Russland als Risiko für den Westen gehalten.
  • Die Menschen sind auch heut noch liebenswerte gastfreundliche Menschen.Das eine hat mit dem anderen nix zu tun.Die Freundschaft zu den Menschen in Russland wird für mich unzerbrechlich und dauerhaft sein.Das gleiche gilt für ukrainische Menschen.Es lebe die Freundschaft und der Friede.
  • Da man im Osten lebt, als auch näher bei den Russen, auf jedenfall, anders als der Rest der Welt. Mein Vater, kam aus Schlesien. Wobei er, die Russen positiver sah, als die Polen.
  • @oksanagraf2251
    Die Frau hat richtig gesagt 💯👍 Hätte sich nicht die Amerika eingemischt, wäre alles friedlich geblieben. Deutschland und Russland waren letzte Jahrzehnte immer eng befreundet. ❤
  • @nataliamerk9101
    Frau Wellmer sagt am Anfang des Filmes, dass sie nicht bewerten wird sondern nur Fragen stellen und zuhören wird. Leider ist ihre Voreingenommenheit deutlich spürbar.
  • @Peter-ew1ip
    Allein die Wortwahl ist typisch: „Der Ostdeutsche kann seine ostdeutsche Vergangenheit nicht abschütteln.“ Als wenn diese Erfahrungen etwas grundschlechtes wäre, dass man wie einen Alptraum abschütteln müsste.
  • Was heißt Besatzer, die Amerikaner, Briten und Franzosen nicht. Es erlauben sich viele Menschen ein Urteil über die Russen ohne je einmal Kontakt mit einem zu tun gehabt zu haben. Die größten Kritiker kommen aus dem Westen. Für sie ist die USA das Zielland. Ein Kollege sagte mir, wenn ein Amerikaner sagt: „Besuche mich mal“. Er meint aber: Bleib wo du bist.
  • @mw854
    "Was ist los in meiner Heimat? " Das denke ich mir jeden Tag..
  • Wie immer wird die Vorgeschichte seit 2014 zum Verständnis dieses ganzen Themas komplett weggelassen.
  • @henryburger67
    OK eine sehr interessante Reportage, mein Respekt an die Redakteurin . Mich beschäftigt nur immer wieder die Frage, welche mir bis jetzt niemand beantworten konnte, warum sind die bösen Russen nach der Wende nach Hause gegangen, die Amerikaner sind aber bis heute in Europa präsent?? Darüber hätte ich gern Mal eine ausführliche Reportage gesehen. Vielen Dank im voraus.
  • @AlexanderSkrjabin
    Unabhängig von deren politischer Ansicht sind mir die Eltern Wellmer um einiges sympathischer als die Tochter.
  • @12Sappho
    "Was ist los in meiner Heimat" dem EINST wunderschönen Deutschland 🇩🇪?? Diese Frage stelle ich mir jeden Tag aufs NEUE!!! Wenn Sie 1979 geboren wurden,waren Sie 10 Jahre jung,als die Mauer fiel ( also ein Kind)- Ihre Eltern sprechen mir aus dem Herzen! 💜
  • @andreasseibert3486
    Ich bin 1966 in einem Dorf in Mittelhessen geboren. Dort waren sehr viele Amerikaner stationiert, z. B. Bad Nauheim. Wir hatten immer ein sehr angespanntes Verhältnis zu den Amerikanern. Es war ein Leben und Leben lassen. Aber wir haben sie nie als der Freund empfunden. Ich habe auch die Ausplünderung der ehemaligen DDR durch gewisser Firmen gesehen. Ich als "Wessi" schäme mich bis heute dafür. Eventuell ist auch das ein Grund.
  • @michaelkoser7854
    Ich bin im Westen, für Deutsche Verhältnisse tief im Westen bei Köln, aufgewachsen. Meine neugierde auf das was wir Deutschland nennen, was wir den Deutschen nenne war immer sehr groß. Ich habe ein Mädchen geheiratet deren Eltern, aus meiner Sicht, jenseits des Weißwurstäquators stammen. Ein Begriff den ich bis dato nicht kannte und ich somit auch keinen Unterschied warnehmen konnte. Das es ihn gibt wurde mir erst damals klar. Auch wenn dieses Mädchen im Herzen Kölns geboren wurde, und mit mir Kinder großgezogen hat, kann man bei genauer Betrachtung diese Weißwurstgrenze heute noch erkennen. ich habe, kurz bevor ich 50 wurde, ein paar Jahre in Östereich, Tirol gelebt und hatte als Piefke so meine Startschwierigkeiten. Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, die mich kennengelernt haben, trotz ihrer eigenen anfänglichen Skepsis, haben es nicht verstanden warum man mir so zusetzte, dass ich Östereich wieder verlassen habe. Sie haben wirklich nicht verstanden was da geschehen ist da ich in ihren Augen doch kein "typischer Deutscher, kein Piefke" sei. Später habe ich fast 10Jahre in Brandenburg als Hausmeister in eiem Wohnblock gelebt. Bin mit vielen Bewohnern des Hauses und Nachbarn ins Gespräch gekommen. Hier potenzierte sich die Erfahrung meiner Vergangenheit und es geschah etwas das ich bis heute nicht verstehe, auch wenn ich versuche es mir zu erklären. Wärend der 90Jährige Bauer der schon drei mal enteignet wurde, oder die 80Jährige Witwe die ihre 5 Söhne in der DDR großgezogen hatte, mir mit Respekt und offenheit begegneten, schlugen mir von den 30Jährigen (die waren beim Mauerfall gerade zwischen 3 und 6Jahre alt) die gleichen Sprüche entgegen wie von dem Postboten der bekennender IM (Informeller Mitarbeiter) war. Wessi ist da nur ein Schlagwort und ich solle doch wieder in den Westen und in der DDR war alles besser und jeder hatte einen Job und und und. Da frage ich mich doch warum Menschen die sich wirklich mit einem Regiem auseinander setzten mussten und das eher nicht auf der Profitseite, ein Ganz anderes Bild zeichneten als "Profitöre" und Menschen die nun so garnichts dieser Vergangenheit erlebt haben. Das was mir, unabhängig dieser Ereignisse, dabei jedoch bewust geworden ist, dass ich nicht sagen kann Welche Seite die bessere war. ich war beim Mauerfall 24Jahre alt. Also durchaus in einem Alter eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Aber woher kam ich wirklich? kam ich doch gerade aus dem Schoße meiner Familie. Ein Raum der dafür sorgte das ich mich beschützt und geborgen fühlte. Hätte dieser Raum mir beibringen sollen wie schlecht der Ort sei an dem ich lebe oder konstruiert er lieber eine heile Welt auch gegen jede eigene Übezeugung. Aber war der Westen wirklich so viel besser? Auch wenn diese Aussage jetzt für Kontroversen sorgen wird, kitzel ich jetzt doch so manchen in seiner Komfortzohne. Als ein Beispiel: Die freien Bauern, die es wirklich in der DDR gab, mussten einen Teil ihrer Ernte, ein Teil ihres Tierbestandes an den Staat abgeben. Mussten auch Stunden in der LPG ableisten. Jeder arbeitsfähige Bürger wurde zu Arbeiten für die Gemeinschaft herangezogen. ....Oohh, diese böse DDR ... so etwas hatten wir im Westen nicht! Hatten wir im Westen nicht? nö, hatten wir nicht. Wir haben nur einen großen Teil unseres Lohns ersteinmal abgeben müssen und für alles was wir von dem übriggebliebenen gekauft haben, hat der Staat auch noch mal kassiert. Nur weil im Westen der Frondienst Steuer heißt, erhebt es ihn doch nicht über eine abgeleistete Körperliche Tätigkeit. Aber wir erheben uns Täglich über etwas anderes, jemand anderen. Der Westen gegen den Osten, der Osten gegen den Westen. Der Handwerker gegen den Buchhalter, der Buchhalter gegen den Handwerker, Männer über Frauen und Frauen über Männer, .... irgendwie macht es den Eindruck wir, jeder von uns, brauch diese tägliche Konkurenz um mogens Früh wieder aufstehen zu können und jeder wacht am Morgen dort auf wo er Abends zuvor eingeschlafen ist. Es hat in der Nacht kein Wandel stattgefunden. Wie denn auch. Und manchmal träumt einer so schlecht, dass er morgens mit Wut aufwacht und mit dieser Wut in die Welt hinaus geht. Es wäre nun an uns, uns nicht über irgendeinen anderen zu erheben. Aber dies wird mein Wunsch wohl bleiben. Schön wäre es, wenn derjeneige der versteht was ich sagen möchte, es für sich einfach macht. Ohne zu einem Pharisäer zu mutieren ... zumindest im Rahem seiner Möglichkeiten.